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Tech for Future – Grüne Digitalisierung gegen den Klimawandel

Der Klimawandel ist die wohl größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts und betrifft jeden einzelnen Menschen, der auf der Erde lebt. Wie können wir als globale Gemeinschaft eine Zukunft gestaltet, in der soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und die Erfüllung persönlicher Interessen und Wohlstandssicherung nicht in einem ständigen Konflikt zueinander stehen?

Business

Das globale Wirtschaftssystem ist auf stetiges Wachstum ausgelegt. Doch wie soll unbegrenzter Zuwachs gelingen, wenn die Ressourcen der Erde begrenzt sind und immer schneller zur Neige gehen, wie es der jährlich im Kalender vorrückende Earth Overshoot Day deutlich macht? Ist unbegrenztes Wachstum überhaupt erstrebenswert? Wie können wir verhindern, dass wir schon bald an die Grenzen des Wachstums stoßen, ohne dass die gesamte Weltwirtschaft kollabiert?

Der Faktor (Grüne) Digitalisierung

Viele Antworten liegen in der Digitalisierung und den Unternehmen, die neue Software entwickeln und einsetzen. Wir sind überzeugt, dass sich in einigen Jahren die Mehrheit aller Unternehmen auch zu Software-Unternehmen entwickelt haben wird, um sich gegenüber Wettbewerbern behaupten zu können und gleichzeitig ressourcenschonender und ökologischer zu wirtschaften. Bei Wikipedia wird die zentrale Schlussfolgerung der vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) durchgeführten Studie (Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit) so zitiert:

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

Um das zu verhindern, soll die Digitalisierung sinnvoll eingesetzt und nachhaltigere Systeme geschaffen werden. Diese entstehen nicht einfach über Nacht. Die Digitalisierung bringt zwar viele Vorteile, ist aber gleichzeitig Teil des Problems. Wir werden fast alle Prozesse und Systeme, die aktuell im Wirtschaftssystem der Erde vorherrschen, neu denken und umgestalten. In Zukunft wird die Bewegung hin zu einer ”grünen Digitalisierung“ drastisch zunehmen und einer der entschiedensten Faktoren zur Lösung des Klimaproblems sein. Wir stellen spannenden digitale Projekte vor, die schon heute Lösungen anbieten, um unsere Erde zu schützen und die Umwelt zu entlasten.

Der Faktor Mensch

Nicht nur Unternehmen, sondern auch wir als Konsument*innen aus den Industrienationen tragen eine große Verantwortung, denn wir sind es, die einen Großteil der Treibhausemissionen verursachen. Das eigene Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen ist enorm wichtig und löst bei vielen den ersten Schritt hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise aus. Informationsberichterstattung und Aufmerksamkeit im Bereich Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Gemeinwohlökonomie und weiteren wichtigen zivilisatorischen Themen kam spätestens mit der Fridays for Future Bewegung in den Massenmedien an. Sicher ist: es ist unsere Pflicht im Hinblick auf Generationengerechtigkeit alles menschenmögliche daran zu setzen, neue Technologien zu entwickelt die die Umwelt entlasten anstelle sie auszubeuten.

Aktuell scheinen wir zwar auf dem besten Weg in die globale Klimakatastrophe, dennoch sollten wir nicht verzweifeln. Es gibt viele schlaue Köpfe, die sich der Aufgabe verschrieben haben, neue Technologien zu entwickeln, um den Klimakollaps zu verhindern. Software wird dabei einer der Schlüsselrollen spielen. Im B2B und B2C-Bereich kommen täglich neue Anwendungen, Plattformen und Apps auf den Markt, die den Weg in eine neue grünere Zukunft unterstützen. Bevor wir einen kleinen Einblick in einige erstaunliche Projekte geben, müssen wir noch über den Klimakiller Nr. 1 sprechen, und was wir gegen ihn tun können.

Klimakiller Kohlenstoffdioxid

Der Klimakiller ist und bleibt CO2 . Unglaubliche 100 Mio. Tonnen Kohlenstoffdioxid wurden im Jahr 2020 jeden Tag allein durch menschliche Aktivitäten ausgestoßen und in die Erdatmosphäre freigesetzt. Wir müssen alle weniger des schädlichen Gases ausstoßen und unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Die Reduktion der Emissionen sowie Kompensation des Ausstoßes sind ein wichtiger Bestandteil, der sowohl von Unternehmen als auch das Konsum-, Ernährungs- und Mobilitätsverhalten von uns Konsumenten getragen werden muss. 

Die Klimapolitik setzte beim Pariser Klimagipfel 2015 das 1,5 Grad Ziel und schuf neue Anreize für die Teilnahme am Klimaprogramm und Emissionszertifikatshandel. Die Internationale Energieagentur schätzt etwa, dass bis 2060 ca. 9,4 Milliarden Tonnen CO2 eingespart werden müssten, um das Ziel die Erderwärmung bei unter 2 Grad zu belassen, erreichen zu können. Die Politik könnte durch stärkere CO2-Bepreisung die Weichen stellen, damit bis dahin sogar 16 Milliarden Tonnen eingespart wurden. Einige Firmen experimentieren aktuell damit, das Gas zu binden und unter der Erde zu speichern. Unter den Oberbegriff Geoengineering fallen diese und weitere Technologien, die eingesetzt werden sollen, den Klimawandel abzubremsen. Weitere Geoengineering-Lösungen für die Zukunft könnten sein: Spiegelsysteme im All oder in Wüsten, Alkalisierung des Ozeans, Düngen der Ozeane, Eisflächen der Arktis erhöhen, Aufforstung der Wälder auf natürlichem Weg oder durch künstliche Bäume, BECCS – „Bioenergy with Carbon Capture and Sequestration“ und viele mehr…

Green Economy & Green Startup Inkubatoren

Neben solchen hochkomplexen und stark wissenschaftlich getriebenen Projekten gibt es auch in der freien Wirtschaft – der sogenannten Green Economy oder aus dem Green Valey – immer mehr grüne Business-Ideen. Impact Entrepreneurs suchen nach innovativen und nachhaltigen Lösungen, haben sich dem Klimaschutz verpflichtet und entwickeln neue Geschäftsmodelle unter Einbezug ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Oftmals werden die Startups durch Inkubatoren in der Gründungsphase beim Aufbau unterstützt. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Green Startup Inkubator, unter dessen Hilfe in den letzten 10 Jahren mehr als 900 Green Startups gewachsen sind. Diese grünen Unternehmen haben Klimaschutz als eines der Kernthemen in ihrer Unternehmensstrategie verankert. Sie stellen sich den Herausforderungen, die der Klimawandel und einhergehende Megatrends wie Urbanisierung, Glokalisierung, Mobilitäts- und Energiewende aufwerfen. Lasst uns jetzt ein paar zukunftsfähige Projekte genauer betrachten:

Start-up Tracks für Trucks - Platooning

Platooning (dt. elektronische Deichsel) soll die Innovation im Güterverkehr sein. Dabei werden mehrere Fahrzeuge hintereinander in eine LKW-Kolonne zusammengeschaltet. Das Start-up Tracks entwickelt die Software, die das zukünftig auf Autobahnen ermöglichen soll. Der durch Platooning entstehende Windschatten soll zu besonders hoher Kraftstoffeinsparung und signifikanter CO₂-Reduktion führen. Pro handelsüblichem LKW mit einer zurückgelegten Strecke von 130.000 Kilometern könnten so durch weniger Kraftstoffverbrauch jährlich ca. 4,5 Tonnen CO₂ eingespart werden. Auf den gesamten deutschen Güterverkehr gerechnet wären es somit ca. 1,6 Mio. Tonnen. In der EU befindet sich Platooning aktuell noch in der Testphase, währen einige amerikanische Staaten die Platooning-Technik schon legitimiert haben.

Infarm - Vertical Farming als Zukunftstrend

Nicht nur Wohnraum ist in Ballungsgebieten rar, sondern auch der Platz, der zum Anbau von Lebensmitteln genutzt werden kann. Aktuell macht der CO₂-Fußabdruck von Lebensmitteln etwa 17 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Ein Problem ensteht, da sich die Anbaugebiete stark auf gewisse Regionen ballen und dann über lange Transportwege erst in den weltweiten Handeln gelangen. Dabei wäre es klimafreudlicher, wenn die Lieferkette zwischen Anbauareal und Handel möglichst kurz gehalten werden und der Anteil regional produzierter Lebensmittel deutlich erhöht werden könnte. Logistik- und Transportkosten sowie der dadurch verursachte CO₂ -Ausstoß könnten um ein vielfaches verringert werden. Dieses Ziel verfolgt das Startup Infarm. Das Unternehmen nutzt zur Zucht von Gemüse, Obst und Kräutern speziell entwickelte Schränke, die als selbständig funktionierende IoT-Devices fungieren und erfasste Daten in die Cloud senden. Die Schränke verfügen über Sensoren, über die wichtige Parameter erfasst werden beeinflusst werden können, wie etwa Lichtstärke, pH-Wert, Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt. Infarm-Mitarbeiter erstellen daraus Analysen, unter welchen Umweltkriterien die besten Ernteerträge erzielt werden.

plastship - Plattform für Kunststoff-Kreislaufwirtschaft

Ein Thema, dass uns alle betrifft, aber ziemlich unsexy daherkommt: die zunehmende Müllmenge pro Haushalt und damit verbundene Müllmanagement, Entsorgung und Recyclingprozesse. Verschiedene Plattformen und Unternehmen aus der Verwertungsindustrie bemühen sich, das Thema der Abfall- und Kreislaufwirtschaft bzw. Circular Ecomomy sowie Recycling nicht nur im B2B, sondern auch im B2C immer präsenter zu machen. Sogar auf der Bits & Bretzels Messe war es Teil eines eigenen Bühnenprogramms. Das Thema Müllvermeidung und Recyclingfähigkeit geht uns alle an, denn wir als Konsumenten können darauf achten, mehr und mehr Produkte zu konsumieren, die auf wiederverwertbare Verpackung setzen oder diese sogar teils oder gänzlich einsparen.

Das in 2018 gegründete Start-up plastship ist ein aufstrebendes Netzwerk für recycelte Kunststoffe und passende Dienstleistungen. Mehrwerte durch digitale Ansätze können für die Kreislaufwirtschaft am besten über Kooperationen und einen starken Austausch geschaffen werden. Als der erste europäische Marktplatz für recycelte Kunststoffe der neuen Generation stellt plastship verschiedene Werkzeuge bereit, um die Kreislaufwirtschaft online und offline zu fördern. Die Mission ist es, die Organisation für Unternehmungen im Kunstoffrecycling und im Einsatz von Recyclingkunststoffen so einfach wie möglich zu machen. Die Plattform bietet ihren Mitgliedern verschiedene Einkaufs- und Vertriebstools und unterstützt bei der Prüfung der Recyclingfähigkeit sowie der Erstellung von Recyclingkonzepten für geschlossene Materialkreisläufe.

zeeroo.me App - Wie wirkt sich mein Lebensstil auf unseren Planeten aus?

Überall auf der Welt können wir sehen, wie sich das Klima verändert. Maßgeblich wird die Erwärmung durch den steigenden CO₂-Gehalt getriggert. zeeroo.me befasst sich damit, wie wir mit angepassten Gewohnheiten im Alltag zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen können. In der App erfährt man mehr über die Zusammensetzung des eigenen Kohlenstoff-Fußabdrucks und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um uns allen zu helfen, auf einem gesünderen Planeten zu leben. In einem kurzen Fragebogen mitsamt Carbon Footprint Calculator” erhält man eine eine gute Einschätzung, wie der eigene Lebensstil (Essen, Energieverbrauch, Reisen/Mobilität etc.) die Umwelt beeinflusst und wie groß der eigene CO₂-Fußabdruck ausfällt. Die App bietet darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten an, wie man seinen CO₂-Fußabdruck verringern bzw. kompensieren kann, durch Konsumverzicht oder Kompensationsmaßnahmen. Den eigenen Verbrauch kann man zudem mit dem anderer Leute vergleichen, Teams/Gruppen bilden und sich gegenseitig zum Konsumverzicht challengen. Man hat die Möglichkeit Klimaschutzprojekte auszuwählen, die man finanziell unterstützen möchte und sich dadurch Abzeichnen zu verdienen, damit Freunde sehen können, wie man zur Erhaltung des Planeten beiträgt.

Karma App kämpft gegen Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelverschwendung verursacht weltweit Jahr für Jahr beinahe so viel Kohlendioxidemissionen wie die Volksrepublik China ausstößt. Jährlich werden schätzungsweise bis zu einem Drittel aller produzierten Lebensmittel weggeworfen, was wiederum zu 1,3 Milliarden Tonnen Abfall führt. Die Macher der Karma App aus Schweden haben es sich zum Ziel gesetzt, der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen. Die Idee ist einfach: Karma ist eine App, die Restaurants, Cafés und Lebensmittelgeschäfte mit Nutzern verbindet, die nicht verkaufte Lebensmittel zu einem niedrigeren Preis kaufen möchten. Die Vision von Karma ist es, die Ressourcen-Optimierungsplattform für die Lebensmittelindustrie zu werden und den Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu weisen. Die App besticht mit einer knackigen UX und dem dahinterstehenden Geschäftsmodell, der Lebensmittelrettung attraktiv macht statt zu einem Kostenfaktor.

Zu guter Letzt: Green Tech for Future

Die Digitalisierung und ihre Wirkung auf unseren gesamten Planeten ist beinahe grenzenlos. Nie zuvor wurde unsere Welt in einem so rasanten Tempo umgestaltet. Viele zunächst hochgelobte Innovationen und “schmutzige” Maschinen, die seit der industriellen Revolution erfunden worden sind, haben uns die Klimakrise erst beschert. Nun liegt es an jedem Einzelnen, seinen Teil zum grünen Wandel beizutragen. Nach dem Motto: Jeder von uns ist ein Tropfen im Ozean, aber zusammen sind wir der Ozean. Technologien müssen es uns Menschen leichter machen, uns als Teil des Wandels einzubringen. Die Politik sollte weitere Rahmenbedingungen und stärkere Gesetzte schaffen, um einen ökologischen Wandel herbeizuführen. Kommt nach der FFF Bewegung bald die Green Tech for Future“ Bewegung? Hier wird das Wie” entscheiden – Wie nutzen wir die neuen technologischen Errungenschaften sinnvoll, wie setzten wir neue Technologien klimaschonend um und wie gestalten wir unser Konsumverhalten ohne die Ressourcen der Erde weiter auszubeuten. Gute Beispiele gibt es genug, wie wir gesehen haben. Nun ist es an jedem einzelnen von uns, einen Teil zum Wandel beizutragen.


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